H+H Herrmann + Hieber hat mit den maßgeblichen Herstellern von Küchenmöbeln bei der Lösung von deren Logistikproblemen erfolgreich zusammengearbeitet. Diese Kompetenz hat auch Marktführer Nobilia veranlasst, H+H als Generalunternehmer mit der Erweiterung des bestehenden Kommissionierlagers zu beauftragen.
Täglich verlassen mehr als 2.000 Küchen die beiden Nobilia-Produktionsstätten in Verl und in Kaunitz. Im Kommissionierlager für Küchenfronten, wo die benötigten Frontteile entnommen und auftragsspezifisch zu sogen. Horden zusammengestellt werden, wurde wegen der deutlichen Steigerung des Durchsatzes eine Erweiterung notwendig.
Dafür entwickelte H+H eine innovative Sonderlösung, den sogen. „Umsetzer mit Verteilerwagen“. Das Grundgerät, der Umsetzer, ist ein Verschiebewagen mit einer Hubplattform. Auf diese Hubplattform ist der Verteilerwagen aufgesetzt, der die ein- bzw. auszulagernde Last aufnimmt. Es handelt sich beim Verteilerwagen im Prinzip um ein autonomes Kommissioniersystem mit eigener Verfahr-, Hub- und Teleskopfunktion.
Im Betrieb fährt der Verschiebewagen vor den Kommissioniergang, in dem sich der anzufahrende Lagerplatz befindet. Die Hubplattform mit dem darauf befindlichen Verteilerwagen verfährt in eine Position, in der der Verteilerwagen die Hubplattform verlassen und in den Kommissioniergang hineinfahren kann. Der Verteilerwagen ist in der Lage, selbsttätig zu agieren. Er verfährt bis vor den Lagerplatz und legt die Last mittels seiner Teleskopgabel - entweder rechts oder links - im Lagerplatz ab. Danach fährt er zurück auf die Hubplattform und steht für eine neue Aufgabe zur Verfügung.
Während der Gassenfahrt des Verteilerwagens können sich Werker zu Kommissionierarbeiten in der Gasse aufhalten. Eine mitfahrende Sensorik erkennt den Werker und drosselt bei Bedarf die Fahrbewegung bis zum Stillstand. Verlässt der Werker die Reichweite der Sensorik, setzt sich der Verteilerwagen wieder vollautomatisch in Bewegung, um den programmierten Arbeitsschritt zu beenden.
Beim Automatiktransport von gestapelten Küchenelementen mit ihren teilweise sehr glatten Oberflächen entsteht das Problem, dass die Stapel unter Einwirkung der Trägheitskräfte zu verrutschen drohen. Um dies zu verhindern, legt H+H die Förderantriebe der Transportsysteme so aus, dass sie beim Anfahren bzw. Abbremsen sehr feinfühlig geregelt werden können. Auf diese Weise wird erreicht, dass die horizontalen Trägheitskräfte niedriger sind als die Reibkräfte im Stapel. Die gestapelten Holztafeln liegen deshalb, auch ohne zusätzliche Sicherung, während des gesamten Transports stabil aufeinander.