Das Strangpresswerk der Aluminium Laufen AG im schweizerischen Liesberg hat den innerbetrieblichen Materialflusses komplett automatisiert. Als die Kapazität des Werkes mit einer zusätzlichen Produktionslinie erweitert wurde, stand für die benötigten Zusatzflächen nicht genügend Platz zur Verfügung. Als Ausweg wurden zusätzliche Flächen in 5,5 bzw. 2,75 Meter Höhe über Flur geschaffen. Die neuen Flächen mussten in den automatisierten Materialfluss eingebunden werden.
Aufgabenstellung
Die Profilproduktion ist im Werk komplett ebenerdig angeordnet. Das Material wird in Körben (Länge max. 8.500 mm, Gewicht max. 2.000 kg) transportiert.
- Auf der Bühne (+2,75 Meter) werden die Ladungsträger in Stapeln zwischengelagert.
- Die Weiterverarbeitung ist komplett im Obergeschoss der neuen Halle (+5,50 Meter) untergebracht.
Für die beiden neu geschaffenen Ebenen mussten Vertikal-Fördereinrichtungen für den An- bzw. Abtransport der Ladungsträger vorgesehen werden.
Förderkonzept
Die Auswahl der Fördereinrichtung orientiert sich am Materialfluss sowie an den Details der jeweiligen Aufgabenstellung. Für die Langguttransporte im Presswerk der Aluminium Laufen AG werden verschiedene Methoden des vertikalen Materialtransports eingesetzt:
- Automatikkrane. Diese nehmen die gefüllten Körbe ebenerdig auf und setzen sie im Zwischenlager auf der Bühne + 2,75 m ab.
- Scherentische. Den Rücktransport vom Zwischenlager auf der Bühne zur Ebene 0 übernehmen drei nebeneinander angeordnete Scherentische. Wegen der großen Abmessungen sind diese jeweils mit Doppelscheren-Antrieben ausgestattet.
- Vier-Säulen-Vertikalförderer. Für die Transporte zwischen der Profilverarbeitung im Obergeschoss (+5,5 m) und Ebene 0 sind zwei Vertikalförderer vorgesehen.
Vertikalförderer
Die beiden Vertikalförderer in Vier-Säulen-Ausführung und moderner Bauweise übertragen die Bewegung über Ketten. Hinsichtlich ihrer technischen Merkmale sind die beiden Komponenten identisch …
- Nutzlast 2.000 kg
- Hubhöhe ca. 5.500 mm
- Hubgeschwindigkeit (frequenzgeregelt) 0 bis 0,3 m/s
- Antrieb über frequenzgeregelten Drehstrom-Asynchron-Motor
- Endlagen-Abschaltung
- Endlagen-Puffer
- Wegmessung über Absolutwertgeber auf der Motorwelle
Unterschiedlich ausgeführt sind bei den beiden Vertikalförderern die auf der Hubplattform installierten Transporteinrichtungen. Das für Korbtransporte vorgesehene Aggregate ist mit einer in beiden Richtungen um jeweils 1.500 mm ausfahrbaren Teleskopgabel (Verfahrgeschwindigkeit 0,1 m/s) ausgestattet. Mit der Gabel lässt sich der Ladungsträger untergreifen, anheben und in Querrichtung transportieren. Im Obergeschoss setzt die Transportgabel den Ladungsträger direkt auf einer Förderstrecke ab.
Der zweite Vertikalförderer transportiert die aus Profilen hergestellten Bauteile zurück auf Ebene 0. Auf der Hubplattform dieses Vertikalförderers ist ein in beiden Richtungen verfahrbare Quer-Kettenförderer mit 1.600 mm Verfahrweg und 4.200 mm Spurweite installiert. Die Verfahrgeschwindigkeit beträgt auch hier 0,1 m/s. An dieser Stelle bietet diese Transportlösung an, weil der notwendige Wechsel der Transportrichtung ist mit den für den Abtransport verwendeten Ladungsträgern problemlos möglich ist.