Das von dem Ingenieur Gunther Eheim im Jahre 1949 gegründete Unternehmen hat sich in fünf Jahrzehnten auf dem Sektor der Aquaristik zum Marktführer mit Weltgeltung entwickelt. Die Produktionsstätte der heutigen EHEIM GmbH & Co. KG. in Deizisau nahe Stuttgart wird kontinuierlich modernisiert und erweitert. Das Werk verfügt heute über modernste Fertigungseinrichtungen und eine komplett automatisierte Intralogistik.
Aufgabenstellung
Als das expandierende Unternehmen in 2014 Zusatzflächen für die Produktionserweiterung benötigte, schaffte man diese durch die Aufstockung eines zweigeschossigen Produktionsgebäudes. Für H+H stellte sich im Rahmen dieses Projektes die Aufgabe, den neu geschaffenen Fertigungsbereich in den automatisierten Materialfluss zu integrieren.
Die Bauteile werden in Gitterboxpaletten automatisch durch den Betrieb transportiert. Dazu dient ein komplexes System von Förder- und Handlingeinrichtungen sowie von Pufferplätzen. Die geplanten Umstellungen machten zunächst auf allen Ebenen Änderungen des Fördersystems erforderlich.
Die neu geschaffenen Flächen im 3. Obergeschoss (OG 3) dienen als Zwischenlager für Gitterboxpaletten. Als Folge des geänderten Arbeitsablaufs haben die Materialtransporte zwischen den verschiedenen Etagen deutlich zugenommen. Die Analyse des Materialflusses und die daraus abzuleitende Auslegung sowie Installation leistungsfähiger Vertikaltransporte war deshalb Kernpunkt dieses Modernisierungsprojektes.
Förderkonzept
Zu transportieren sind Gitterboxpaletten nach DIN 15155 (1.200 mm x 800 mm x 970 mm) bzw. kundenspezifische Palettenausführungen, die weitgehend der Norm entsprechen. Das Gewicht einer beladenen Palette beträgt max. 300 kg; die Anlage ist ausgelegt für zwei gestapelte Gitterboxen (insgesamt max. 600 kg).
Die Analyse des Materialflusses hatte gezeigt, dass im Rahmen des geänderten Logistikkonzepts zwei Vertikalförderer zum Transport der Gitterboxen installiert werden mussten:
- Vertikalförderer 1 verbindet das Erdgeschoss mit dem 3. Obergeschoss. Dieses Aggregat besitzt eine Nutzhöhe von ca. 15 Meter und fährt zwei Übergabestellen an. Die Leistung beträgt 35 Arbeitsspiele je Stunde.
- Vertikalförderer 2 verbindet die drei oberen Geschosse. Er besitzt eine Nutzhöhe von ca. 8,5 Meter und drei Übergabestellen. Die Leistung beträgt 60 Arbeitsspiele je Stunde.
Vertikalförderer
Die beiden Vertikalförderer in Ein-Säulen-Ausführung und moderner Bauweise übertragen die Bewegung über jeweils zwei Rollenketten. Die Motoren sind unten angeordnet. Die Grundrahmen und Hubschlitten sind als stabile Schweißkonstruktionen ausgeführt, wobei die beweglichen Schlitten mittels Vulkollanrollen geführt sind. Die wichtigsten technischen Merkmale in Stichworten…
- Hubgeschwindigkeit 0,4 m/s
- Hubbeschleunigung 0,25m/s²
- mit Energiekette
- mit Schlaffketten- / Kettenbruchüberwachung
- mit Fangvorrichtung
- mit Fangketten für Wartungszwecke
- Positionierung über Seilzuggeber
In die Steuerung integriert sind jeweils Verriegelungen der Zugangstüren an den Haltepunkten (mit Anmeldetaste) sowie die automatische Positionierung in der jeweiligen Zugangsebene mit einer entsprechenden Anzeige. Die Förderrichtung wird automatisch umgeschaltet. Weil der Vertikalförderer 2 auf einer Zwischendecke aufgestellt ist, ist er mit einer Fangvorrichtung ausgestattet.