Teilautomatisierte Profilverpackung

Das Verpacken von Aluminium-Strangpressprofilen gehört nach wie vor zu den besonders arbeitsintensiven Operationen im Strangpresswerk. Dass sich auch diese Tätigkeit rationeller gestalten lässt, hat H+H Herrmann + Hieber im Rahmen seiner Modernisierungsprojekte in mehreren Presswerken nachgewiesen.

 

Wenn im ungünstigsten Falle von einer Verpackungsproduktivität von ca. 250 kg je Personalstunde ausgegangen werden kann, dann sind in einem Presswerk mit zwei Pressenlinien (3 Schichten) etwa 42 Personen mit der Profilverpackung beschäftigt. Kostenträchtig sind bei dieser Arbeitsweise die hohen Anteile an Transport- und Nebentätigkeiten sowie die Wartezeiten des Verpackungspersonals.

Um die Profilverpackung zu rationalisieren, bieten sich von vornherein zwei Ansätze an: Die Reduzierung von Nebenzeiten und die Beschleunigung der eigentlichen Packtätigkeit. Ersteres gelingt mit Hilfe der Transportautomatisierung von Profilen und Packmitteln, das zweite wird durch die ergonomische Gestaltung und Mechanisierung der Verpackungs-Arbeitsplätze erreicht.

 

  1. Transportmechanisierung. Zu den Materialtransporten gehören auf der einen Seite der Antransport der zu verpackenden Ware und der Packmaterialien, auf der anderen der Abtransport der verpackten Profile und Leerkörbe über geeignete Fördersysteme  (Prozesskrane, Verschiebewagen, Rollenbahnen und andere).
  2. Gestaltung der Packstationen. Diese sollten sämtliche sich bietenden ergonomischen Möglichkeiten nutzen. Geeignete Arbeitshilfen (Hubtische für die richtige Arbeitshöhe, Spender für Packstoffe u.a.) steigern die individuelle Packleistung des Mitarbeiters und dienen zugleich dessen körperlicher Entlastung.

 

Beispielhaft dafür steht die Verpackungslösung, die im Rahmen umfassender Modernisierungsmaßnahmen bei der im schweizerischen Liesberg ansässigen Aluminium Laufen AG installiert wurde. Hier werden zwei spiegelbildlich angeordnete Verpackungs-Arbeitsplätze über eine dreispurige Rollenbahn beschickt. Die vollen Körbe werden über Fördersysteme zugeführt, automatisch entstapelt und wenn sie leer sind auf den Leerkorb-Rücklauf umgesetzt.

Die Packtätigkeiten selbst müssen nach wie vor manuell durchgeführt werden. Damit dies möglichst schnell, effektiv und ergonomisch geschehen kann, sind die Verpackungs-Arbeitsplätze mit allen erforderlichen Arbeitshilfen ausgestattet. Packstoffe (Papier, Karton, Folie...) werden den Spendern unmittelbar am Packplatz entnommen. Der Vorgang des Umreifens ist automatisiert. Die fertigen Packstücke gelangen auf die Abfuhr-Rollenbahn, wo sie halbautomatisch gewogen und dem Versand zugeführt werden.