Die in Hannover ansässige esco - european salt company GmbH & Co. KG, eine Gesellschaft der K+S Gruppe, hat H+H mit einem umfassenden Retrofit der Versand-Intralogistik in deren Werk Bernburg beauftragt. An den in der ersten Hälfte der neunziger Jahre installierten Transporteinrichtungen wurden Verschleiß- und Bewegungsteile ausgetauscht. Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen wurden einige Komponenten durch konstruktiv verbesserte Varianten ersetzt. Die Arbeiten wurden ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebs durchgeführt.
esco, mit etwa 20 Niederlassungen in ganz Europa, ist Teil der K+S Gruppe, einem der weltweit bedeutendsten Produzenten von Salzen. Das Bergwerk Bernburg besteht seit über 100 Jahren und liegt in einer Region, die auf eine lange Tradition der Salzgewinnung zurückblickt. Das Produktspektrum des Werkes reicht heute von Auftau- und Industriesalzen über Speisesalze bis hin zu Gewerbesalzen.
Die Bergleute gewinnen ein Steinsalz, das wegen seiner reinweißen Farbe und seiner grobkristallinen Struktur als Kristallsalz bezeichnet wird. Sein Reinheitsgrad liegt im Durchschnitt bei 99 Prozent Natriumchlorid (NaCl). Die besten Lagerpartien erreichen sogar 99,8 Prozent NaCl. Nach einer ersten Verarbeitungsstufe unter Tage durchläuft das grob gebrochene Salz über Tage weitere Mahl- und Siebstufen. Es entstehen Salze unterschiedlicher Qualitäten und mit verschiedenen Körnungen, mit denen Kundenwünsche schnell und flexibel erfüllt werden können.
Ausgangssituation
Die kundenspezifisch abgepackte Ware wird in einem Hochregallager auf Europaletten eingelagert. Der Automatiktransport übernimmt die kommissionierten Paletten aus den Produktionslinien und transportiert diese zu den Einlagerungsstrecken ins Hochregallager. Die auszulagernde Ware wird mittels Regalbediengeräten im Hochregallager an Kettenförderer übergeben. Diese transportieren sie zu einem Doppel-Querverteilerwagen, der dann die Paletten weiter auf die Auslagerungsbahnen verteilt. Von dort wird die Ware durch Gabelstapler auf die LKW-Verladerampen verteilt.
Die Transportanlagen waren im Jahre 1995 mit der Firma H+H Herrmann + Hieber als Generalunternehmer installiert worden. Die mechanischen Einrichtungen hatte H+H seinerzeit an einen Unterlieferanten vergeben; die Steuerung lieferte H+H selbst.
Die besondere Problematik dieses Palettentransports ist einerseits in dem relativ großen Transportgewicht – die Gebinde wiegen über 1.000 Kilogramm – und darüber hinaus in der aggressiven salzhaltigen Umgebung begründet. Die Transporteinrichtungen müssen wegen der Lage inmitten eines Salzverarbeitungsbetriebs besonders korrosionsbeständig sein.
Modernisierungsmaßnahmen
Angesichts dieser erschwerten Betriebsbedingungen wurde jetzt nach nahezu 20jähriger Betriebsdauer eine Sanierung der mechanischen Komponenten erforderlich. Die Steuerung ist noch in vollem Umfang funktionstüchtig. Der Auftrag für die erste Teilsanierung ging wieder an H+H. Leistungsumfang unseres Hauses war dabei eine grundhafte Instandsetzung ausgewählter Elemente der Fördertechnik im Bereich der Auslagerung aus dem Hochregallager. Schwerpunkte waren die Demontage und Neulieferung eines Doppel-Querverteilerwagens inklusiver Fahrschienensystem sowie die Grundsanierung von insgesamt sechs Kettenförderern in Übergabebereich zum Verteilerwagen.
Im Betrieb hatten sich insbesondere die ursprünglich installierten Gleitlager als störanfällig erwiesen. Aus diesem Grunde wurden im Rahmen der Sanierung der Umlenkeinheiten die Gleitlager durch rollengelagerte Umlenkeinheiten ersetzt. Die neu konzipierte Umlenkrolle ist eine spezielle Kombination von Kugellager und Kettenrad, die einen langandauernden, stabilen Transportbetrieb gewährleisten soll.
Abwicklung
Zu den Kernforderungen des Kunden gehörte, dass der laufende Betrieb durch die Sanierungsmaßnahmen in keiner Weise beeinträchtigt wird. Sämtliche Arbeiten wurden deshalb – nach sorgfältiger Planung und Vorbereitung – an nur einem Wochenende durchgeführt. Um mit diesem extrem beengten Zeitfenster zurechtzukommen, waren insgesamt acht Monteure vor Ort.