Automatischer Krantransport der Superlative

Gutmann AG

Im Rahmen eines umfassenden Modernisierungsprogramms haben die Hermann Gutmann Werke im bayerischen Weißenburg den Profiltransport im Presswerk in Zusammenarbeit mit H+H Herrmann + Hieber mit Hilfe eines hochdynamischen Automatikkrans (Prozesskran) automatisiert. Im Ergebnis konnte die Produktivität des Werkes deutlich gesteigert werden.

 

Das Gutmann-Presswerk in Weißenburg wurde mit erheblichen Investitionen modernisiert und ausgebaut. Bei der Neuplanung arbeitete Gutmann eng mit H+H Herrmann + Hieber zusammen - eine Kooperation, die bis in das Jahr 1994 zurückreicht.

Mit diesem Modernisierungsprojekt wurden zwei Pressen mit der Wärmebehandlung, dem Lager und der Verpackung zu einem in sich geschlossenen, automatisierten Transportsystem verbunden. Innerhalb dieses Systems wird das Material, bei den Profilstaplern beginnend, in Körben automatisch durch das Werk transportiert.

In der Planungsphase entschied man sich, die Kranbahn des neuen Automatikkranes quer zur Pressrichtung anzuordnen. Mit dieser Aufstellungsvariante gewinnt der Kran eine zusätzliche Verteilerfunktion, indem die Profilkörbe direkt den Lagerflächen, den Auslagerungsöfen und den Verpackungs-Arbeitsplätzen zugeordnet werden können.

Der hier installierte Automatikkran (Prozesskran) ist in der Lage, die Materialtransporte für zwei Strangpressen, das Profillager, sämtliche Alterungsöfen, die Verpackung und darüber hinaus auch noch den Schrotttransport auszuführen. Das ist eine neue Dimension mit bislang unerreichter Dynamik.

Aufgrund baulicher Vorgaben durfte die Spannweite des Drei-Achs-Automatikkrans lediglich 13 Meter betragen. Dennoch kann dieser Spezialkran zwei hintereinander stehende Korbstapel mit je acht Metern bedienen. Die Katze mit integriertem Greifer ist in der Lage, die Körbe unter der Kranbahn hindurch zu schieben. Auch bei der Bedienung der Alterungsöfen wird dieses Prinzip angewendet. Durch diese Maßnahme konnten die erforderliche Anzahl an Alterungsöfen sowie die notwendige Lagerkapazität für die Verpackung zur Verfügung gestellt werden.

Diese Anordnung des Automatikkrans bringt es mit sich, dass eine Reihe von Detailproblemen gelöst werden mussten, u.a.

  • Da die Körbe auf beiden Seiten über die Kranbahn hinausreichen, galt es sicherzustellen, dass die im Lagerbereich angeordneten Kranbahnstützen nicht mit den transportierten Körben kollidieren.
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt war die hohe Temperaturbelastung des Kranes bei der Bedienung der von oben zu beladenden Alterungsöfen. Bei geöffnetem Ofen sind Kran und Kranbahn praktisch durch die Ofentemperatur beaufschlagt.