Vollautomatische Handhabung von Coilmaterial

Als der marktführende Kunststoffverarbeiter Ensinger GmbH im Stammwerk Nufringen den Warenflusses zwischen den Produktionsbereichen, dem neu errichteten Lager und den Kommissionierarbeitsplätzen automatisiert hat, installierte H+H Herrmann + Hieber ein leistungsstarkes System von Verteilerwagen und Verschiebewagen (Verfahrwagen).

 

Das neu errichtete Lager im Hause Ensinger ist als Wabenlager für Langgüter (Stangen, Platten…) ausgeführt. Die Ladungsträger („Skids“) sind relativ leichte Blechkonstruktionen, die auf Gleitschienen bewegt werden. Für Skid-Transporte außerhalb des Lagers sind generell stabile Hilfspaletten vorgesehen. Die dem Lager entnommenen Skids werden auf eine Hilfspalette aufgesetzt und mit dieser zusammen transportiert.

Für die Transporte vom und zum Lager sind Verteilerwagen sowie Verschiebewagen (Verfahrwagen) für den schienengebundenen Transport installiert: Zwischen Produktion und Lager werden die Ladungsträger mittels eines Transportwagens (Verschiebewagen) verfahren, zwischen Lager und Kommissionierung bzw. Weiterverarbeitung mittels eines Verteilerwagens. Der Verteilerwagen bedient zwei Kommissionierplätze sowie eine zusätzliche Förderstrecke mit Automatikkran, die mehrere Sägearbeitsplätze an das Lager anbindet. Damit Leerlauf und Wartezeiten an den Arbeitsplätzen vermieden werden, sind diese so gestaltet, dass die vom Verteilerwagen zur Verfügung gestellten Paletten jeweils über eine separate Förderstrecke - mit Pufferplätzen - zugeführt und über eine zweite, getrennte Förderstrecke zum Verteilerwagen zurücktransportiert werden. Sie werden gleichsam im Kreis gefahren.

Über diesen Verteilerwagen werden mithin sämtliche Aus- und Rücklagerungen abgewickelt. Wegen der notwendigerweise großen Anzahl an Arbeitsspielen ist diese Förderstrecke außerordentlich hoch beansprucht und entsprechend dynamisch ausgelegt.

Konstruktiv sind der Verteilerwagen sowie der Verschiebewagen auf die zu transportierenden Hilfspaletten bzw. Ladungsträger abgestimmt. Die Ladungsträger sind ca. 3,3 Meter lang und max. 1,2 Meter breit. Bei den Hilfspaletten handelt es sich um stabile Rahmen, die den Ladungsträger an insgesamt acht Punkten abstützen. Der Verteilerwagen ist in diesem Falle mit einer Vierfach-Teleskopgabel ausgestattet. Damit werden die ausgelagerten Skids – wegen ihrer leichten Bauweise an vier Stellen – unterfasst, angehoben und in die vorgesehene Übergabeposition transportiert. Dort wird der Ladungsträger auf die Hilfspalette, die sich auf der Förderstrecke des Kommissionierarbeitsplatzes bzw. des Automatikkrans befindet, abgelegt. Beim Rücklagern läuft der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab: Übernahme des Ladungsträgers durch die Teleskopgabel von der Hilfspalette, Transport zur vorgesehenen Lagergasse und Übergabe des Ladungsträgers an das Regalbediengerät des Lagers.