Automatiktransport für schwere Kabelrollen

Am Beispiel der Transport-Automatisierung für schwere Kabelrollen hat sich gezeigt, dass mit überschaubarem Aufwand die Produktivität angenähert verdoppelt werden konnte.

 

Bei der industriellen Kabelverarbeitung wird die gewünschte Menge von der Lagereinheit abgewickelt und abgetrennt. Wenn An- und Abtransporte dieser Kabelrollen mit Flurförderzeugen ausgeführt werden, ist der Zeitaufwand zum Wechsel der bis zu 15 Tonnen schweren Kabeltrommel sowie für die vorbereitenden Arbeiten relativ groß.

Deutlich beschleunigen lässt sich der gesamte Vorgang, indem der Abhaspelmaschine ein Magazin vorgeschaltet wird, mit dem das jeweils benötigte Kabel-Coil - selbsttätig transportiert - direkt an der Maschinenaufnahme zur Verfügung steht und zugleich das rückzulagernde Material automatisch abtransportiert wird. Ein Magazin für Coils mit max. 15 Tonnen wurde von H+H Herrmann + Hieber für ein namhaftes Unternehmen entwickelt.

Die dazu installierte Lager- und Transporteinheit besitzt vier Stellplätze, die jeweils zweifach neben- bzw. hintereinander angeordnet sind. Die vier Verschiebewagen sind automatisch sowohl längs- als auch quer verfahrbar. Einer der Plätze des Magazins (der Übergabeplatz) ist an das Abhaspelgestell angebunden; an dieser Stelle wird entweder das auszulagernde Coil an das Magazin oder das nächste benötigte Coil an das Gestell übergeben. Insgesamt können mithin drei der vier Verschiebewagen belegt werden.

Auf der für Flurförderzeuge gut zugänglichen Seite befinden sich nebeneinander der Anlieferungsplatz und der Abholplatz. Diesen gegenüber sind, gleichfalls nebeneinander, der Warteplatz und der Übergabeplatz zum Gestell angeordnet. Zum Trommelwechsel werden dann die folgenden Arbeitsschritte ausgeführt:

 

  1. Auslagerung der im Abhaspelgestell befindlichen Kabeltrommel auf den Übergabeplatz,
  2. Der belegte Wagen verfährt in Querrichtung vom Übergabe- auf den Abholplatz,
  3. Die nächste benötigte Kabeltrommel verfährt in Längsrichtung von der Warte- in die Übergabeposition,
  4. Der Wagen mit der nächsten vom Flurförderzeug angelieferten Trommel verfährt in Querrichtung vom Anlieferplatz in die Warteposition.

 

Die Steuerung der automatischen Zu- und Abtransporte ist in die der Gesamtanlage integriert.

Die Vorteile automatischen Lager- und Transporteinrichtung zeigen sich in mehrfacher Hinsicht. Im konkreten Falle konnte die Produktivität nach Angabe des Betreibers auf etwa das Doppelte gesteigert werden. Anstatt 20 bis 22 Arbeitsspiele wie vordem können jetzt ca. 45 Arbeitsspiele je Stunde ausgeführt werden. Hinzu kommt der Kostensenkungs-Effekt, der sich aus dem geringeren Personalbedarf ergibt.